Barebone für µATX: Aspire X-QPack

15.02.2006 17:00 Uhr

Fazit

Kommen wir also nun zum abschließenden Fazit: Mit dem X-QPack und speziell der zweiten Revision mit verbessertem Netzteil, hat Hersteller Aspire ein durchaus interessantes Produkt auf den Markt geworfen. Man findet durch das Festlegen auf den µATX-Standard einen guten Mittelweg zwischen Abmessungen und Kompatibilität. Als Benutzer hat man ausgiebige Möglichkeiten im Bereich der Ausstattung seines X-QPack-Barebones, da von zahlreichen Unternehmen entsprechende µATX-Platinen angeboten werden. Dabei muss man kaum Abstriche machen und kann beispielsweise nForce 4, Radeon Xpress 200, i915 oder i945 basierte Plattformen mühlelos und preisgünstig in das System integrieren. Hier ist man durch den kleineren Formfaktor also nicht derart eingeschränkt, wie man es anfangs glauben könnte. Dennoch hat man, im Vergleich zu ATX, natürlich weniger Erweiterungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das Thema Multi-GPU muss man beim X-QPack beispielsweise komplett außenvor lassen, da es aktuell kein µATX-Board mit zwei PEG-Slots (PCI Express x16 for Graphics) und entsprechendem Chipsatz gibt. Abstriche zu Gunsten von Größe und Gewicht...

Das Erweitern der Kühlung bzw. Einsetzen von beispielsweise einer leisen Wasserkühlung ist im Normalfall ebenfalls kein Problem - herkömmliche Dimensionen vorausgesetzt. Einen großen Pluspunkt kann das X-QPack zudem durch die sehr hohe Mobilität sammeln, welche letztlich auch vom geringen Gewicht von nur etwa 4,0 kg (inklusive Netzteil) positiv beeinflusst wird. Betrachtet man das Gehäuse ohne vorinstalliertes 420 Watt Netzteil, bringt es sogar nur schlappe 2,5 kg auf die Waage!

Nette Features (Temperatursensorik, herausnehmbarer Mainboardschlitten, Frontanschlüsse etc.) runden das insgesamt gute Auftreten des Aspire X-QPack ab. Dennoch müssen wir an einzelnen Stellen auch ein wenig Kritik üben. So hätten wir uns konkret eine bessere Lösung für die Befestigung der 3,5 Zoll Festplatten gewünscht, da die jetztige Konstruktion in Sachen Stabilität noch deutlich zulegen könnte bzw. sollte. - auf Seiten der 5,25 Zoll Laufwerke wäre ein Schienensystem wünschenswert gewesen. Macht man das Gehäuse "nackt", nimmt also die Haube ab und das Netzteil heraus, sinkt die Festigkeit allgemein leider auch ein wenig und speziell bei Torsion. Ähnliches mussten wir beim Mainboardschiltten feststellen, der sich im eingebauten Zustand über eine zusätzliche Feststellschraube sicherlich freuen würde. Aber auch hier gilt: Ist das System komplett ausgestattet und die wesentlichen (Stabilitäts-)Komponenten sind enthalten (Motherboard, Steckkarten, Laufwerke, Netzteil), wird man keine Probleme in dieser Richtung haben. Als letzten Kritikpunkt führen wir noch den relativ lauten 120 mm Lüfter an, welcher leider den Einsatz einer Lüftersteuerung unbedingt nötig macht.

Alles in Allem ist das Aspire X-QPack-RD/420 eine ambitionierte Alternative zu herkömmlichen Barebones, gespickt mit netten Extras, aber auch verfolgt von kleineren Schwächen, zu denen leider auch der magere Lieferumfang ohne jegliche Dokumentation zählt. Für etwa 120 Euro aber sicherlich keine schlechte Wahl für vielseitige Einsatzgebiete!

Pro / Contra

Bewertung

		Schicke Optik
		Mobilität (Gewicht, Abmessungen, Tragegriff)
		Nette Extras (Sensorik etc.)
		Magerer Lieferumfang
		Netzteil-Anschlüsse nicht zeitgemäß
		Ohne Bestückung kleinere Stabilitätsschwächen

Design		2,0
Ausstattung		2,9
Extras		2,2
Verarbeitung		3,0
Gewicht		1,0
Preis/Leistung		2,5

Gesamtnote

2,3

Autor: Patrick von Brunn

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